Datensicherheit in Low-Code-Plattformen: Warum sie entscheidend ist

Low-Code-Plattformen ermöglichen es Unternehmen, individuelle Geschäftsanwendungen schneller und kostengünstiger zu entwickeln – oft ganz ohne Unterstützung der IT-Abteilung. Doch der schnelle Time-to-Market darf nicht zulasten der Datensicherheit gehen. Gerade beim Umgang mit sensiblen oder personenbezogenen Daten ist Vorsicht geboten: Datenschutz und Sicherheit müssen auch im Low-Code-Umfeld höchste Priorität haben.
In diesem Blogpost erfahren Sie, warum Datensicherheit bei der Nutzung von Low-Code-Plattformen besonders wichtig ist, welche Risiken auftreten können und worauf Sie bei der Auswahl einer sicheren Plattform achten sollten.
Warum ist Datensicherheit bei Low-Code-Software so wichtig?
Low-Code-Software hat das Potenzial, digitale Prozesse in Unternehmen massiv zu beschleunigen. Anwendungen lassen sich oft per Drag-and-Drop erstellen, auch ohne tiefes IT-Know-how. Dadurch können Fachabteilungen eigenständig digitale Lösungen bauen – sogenannte Citizen Developer übernehmen Aufgaben, die früher nur professionelle Entwickler leisteten. Der Vorteil: Prozesse lassen sich praxisnah und effizienter gestalten. Der Nachteil: Sicherheit bleibt dabei häufig auf der Strecke.
Denn:
- Die meisten Citizen Developer sind keine IT-Sicherheitsexperten.
- Sicherheitsrisiken werden oft nicht erkannt oder falsch eingeschätzt.
- Fehlkonfigurationen oder ungesicherte Schnittstellen öffnen Tür und Tor für Angriffe.
- Sensible Daten (beispielsweise Kundendaten oder Finanzinformationen) werden ohne ausreichende Schutzmaßnahmen verarbeitet.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie eine Low-Code-Plattform wählen, die höchste Sicherheitsstandards erfüllt. Einige Anbieter stellen Sicherheits- und Datenschutzfunktionen in modularer Form bereit. Diese lassen sich flexibel nach dem Baukastenprinzip integrieren. Doch hier ist Vorsicht geboten: Sicherheit darf keine Option sein, sie muss fest in der Plattform verankert sein.

Sicherheit darf nicht zur Aufgabe der Kunden werden.
Die Verantwortung liegt in erster Linie beim Anbieter. Nur wenn dieser umfassende Datenschutzvorgaben einhält, können Sie als Unternehmen rechtskonform und sicher arbeiten. Ihr Datenschutzbeauftragter sollte regelmäßig prüfen, ob die eingesetzte Software den geltenden Anforderungen entspricht – insbesondere der DSGVO. Wer hier zu spät handelt, riskiert empfindliche Bußgelder und Vertrauensverlust.
Häufige Sicherheitsrisiken und Herausforderungen
Low-Code-Plattformen bieten enorme Vorteile für die digitale Transformation – doch sie sind nicht immun gegen Sicherheitsrisiken. Besonders kritisch wird es, wenn Anwendungen ohne tiefere IT-Kenntnisse erstellt und produktiv eingesetzt werden. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Herausforderungen, die sich beim Einsatz von Low-Code-Lösungen in Bezug auf Datensicherheit ergeben und worauf Sie achten sollten.
Mangel an „Privacy by Design“
Viele Citizen Developer konzentrieren sich primär auf Funktionalität – Sicherheitsaspekte geraten dabei schnell in den Hintergrund. Dabei ist es entscheidend, Datenschutzmaßnahmen von Anfang an in die Anwendung zu integrieren („Privacy by Design“). In der Praxis fehlen hierfür jedoch oft Zeit, Know-how oder klare Vorgaben. Die Folge: Sicherheitslücken entstehen bereits in der Konzeptionsphase.
Tipp: Stellen Sie sicher, dass Ihre Plattform Datenschutzprinzipien technisch unterstützt – etwa durch automatisierte Datenmaskierung, Audit-Logs oder Zugriffskontrollen.
Unklare Verantwortung für Sicherheitsstandards
In klassischen Entwicklungsprojekten liegt die Verantwortung für Sicherheit klar bei der IT-Abteilung. In Low-Code-Projekten, an denen Fachabteilungen beteiligt sind, verschwimmen diese Zuständigkeiten. Wer sich nicht frühzeitig abstimmt, riskiert Fehlkonfigurationen oder Verstöße gegen Compliance-Vorgaben.
Tipp: Definieren Sie klare Rollen und Verantwortlichkeiten. Idealerweise arbeiten Citizen Developer eng mit IT-Sicherheitsexperten oder Datenschutzbeauftragten zusammen.
Eingeschränkte Transparenz bei der Datenverarbeitung
Ein weiteres Problem: Viele Entwickler – ob erfahren oder nicht – wissen nicht genau, welche Daten verarbeitet werden, wie lange sie gespeichert werden dürfen oder welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten. Ohne dieses Wissen ist es kaum möglich, Anwendungen datenschutzkonform zu gestalten.
Tipp: Fördern Sie Schulungen für alle Beteiligten und integrieren Sie datenschutzrechtliche Informationen in Ihre Projektplanung.

Risiko durch Drittanbieter-Module und Fremdcode
Low-Code-Plattformen ermöglichen oft die Integration von Plug-ins oder externem Code – ein potenzielles Einfallstor für Angriffe. Wird dieser Code nicht gründlich geprüft, kann Schadsoftware unbemerkt in die Anwendung gelangen oder bestehende Sicherheitsmaßnahmen aushebeln.
Tipp: Führen Sie regelmäßige Code Reviews und Sicherheitsanalysen durch – entweder manuell oder mithilfe automatisierter Tools. Nutzen Sie nur geprüfte, vertrauenswürdige Erweiterungen.
Unsichere Architektur und Entwicklungsprozesse
Auch bei Low-Code-Projekten gelten die Prinzipien sicherer Softwareentwicklung: eine robuste Applikationsarchitektur, eine klare Zugriffskontrolle, Verschlüsselung und Protokollierung. Doch oft fehlen strukturierte Entwicklungsprozesse wie ein Secure Development Lifecycle (SDLC), weil der Fokus auf schneller Umsetzung liegt.
Tipp: Nutzen Sie Plattformen, die ein sicheres Architektur-Framework mitbringen – inklusive rollenbasierter Zugriffsmodelle, Authentifizierungsmechanismen und Audit-Funktionalitäten.
Angriffe auf die Software-Lieferkette
Supply-Chain-Attacken nehmen zu – auch im Kontext von Low-Code. Hierbei manipulieren Angreifer Komponenten oder Drittanbieter-Services, die in Ihre Anwendung eingebunden sind. Besonders gefährlich: Diese Lücken bleiben oft lange unentdeckt.
Tipp: Setzen Sie auf Plattformen mit transparentem Entwicklungsprozess, regelmäßigen Sicherheitsupdates und klarer Kommunikation bei Vorfällen.
Fehlendes Sicherheitsbewusstsein bei Citizen Developern
Ein zentraler Punkt: Viele Low-Code-Anwender sind keine IT-Sicherheitsexperten. Das führt zu unsicheren Konfigurationen, fehlender Verschlüsselung oder unzureichender Rechtevergabe. In der Praxis entsteht so ein erhöhtes Risiko für Datenschutzverletzungen.
Tipp: Schulen Sie Ihre Citizen Developer gezielt in IT-Sicherheit und Datenschutz. Selbst ein kurzes Security-Onboarding kann helfen, schwerwiegende Fehler zu vermeiden.
Sicherheitsvorteile durch gute Low-Code-Plattformen
Richtig eingesetzt, können Low-Code-Plattformen sogar zur Verbesserung der Datensicherheit beitragen. Wie das funktioniert?
- Effizientere Kommunikation: Die enge Zusammenarbeit zwischen Fachabteilungen und IT führt zu klarer definierten Anforderungen – Sicherheitsaspekte lassen sich gezielter einplanen.
- Automatisierte Sicherheit: Viele Plattformen ermöglichen es, Sicherheitsstandards wie Authentifizierung oder Verschlüsselung per Konfiguration statt per Code zu integrieren.
- Weniger individuelle Fehler: Standardisierte Bausteine reduzieren das Risiko von Fehlkonfigurationen.
- Zentrale Datenhaltung: Statt Daten in unterschiedlichen Tools oder Excel-Tabellen zu speichern, liegen sie gebündelt in einer gesicherten Plattform – idealerweise in einem deutschen oder EU-Rechenzentrum.

Doch Vorsicht: Auch der beste Baukasten nützt nichts, wenn Sicherheitsfeatures nicht konsequent genutzt werden. Schulen Sie Ihre Citizen Developer regelmäßig in Datenschutz- und Sicherheitsfragen und sorgen Sie für klare Governance-Regeln.
Ninox: Sicherheit auf höchstem Niveau
Bei Ninox hat Datensicherheit höchste Priorität. Deshalb setzen wir konsequent auf international anerkannte Standards und lassen uns regelmäßig extern prüfen. Unsere Plattform ist nach ISO 27001 für Informationssicherheit und ISO 9001 für Qualitätsmanagement zertifiziert.
ISO 27001: Schutz sensibler Daten
Diese Zertifizierung bestätigt, dass Ninox ein umfassendes Informationssicherheits-Managementsystem etabliert hat. Ziel ist es, Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten jederzeit sicherzustellen. Neben gesetzlichen Vorgaben berücksichtigt Ninox auch interne Compliance-Anforderungen. Für Sie als Anwender bedeutet das: maximale Sicherheit und minimierte Risiken im täglichen Betrieb.
ISO 9001: Geprüfte Qualität und Prozesse
Mit der ISO 9001-Zertifizierung stellt Ninox sicher, dass die Prozesse rund um Entwicklung, Support und Kundenservice kontinuierlich optimiert werden. Das Qualitätsmanagementsystem hilft dabei, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Es steigert die Transparenz im Unternehmen und schafft Vertrauen – sowohl bei Kunden als auch bei Partnern.

Der Vorteil für Sie:
- Transparente Prozesse
- Nachweisbare Sorgfaltspflichten
- Höchste Standards bei der Datenverarbeitung
„Unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass ihre Daten bei uns sicher sind“, sagt Daniel Kronberger, CFO von Ninox. Die ISO-Zertifizierungen unterstreichen dieses Versprechen mit einer offiziellen, extern geprüften Bestätigung.
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Fazit: Sicherheit ist kein Add-on, sondern Pflicht
Low-Code-Plattformen bieten große Chancen für mehr Effizienz und Digitalisierung. Doch mit dieser Freiheit geht Verantwortung einher – vor allem im Bereich Datenschutz und IT-Sicherheit. Nutzen Sie nur Plattformen, die sich nachweislich an höchste Standards halten. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter. Setzen Sie auf klare Regeln für den sicheren Umgang mit Daten.
Denn eines steht fest: Low-Code darf nicht zu Low-Security führen. Nur wer Sicherheit fest in seine Prozesse integriert, kann die Vorteile dieser Technologie voll ausschöpfen – ohne unnötige Risiken einzugehen.