Tipps, um eine Photovoltaik-Firma zu gründen und sich selbstständig zu machen
Eine Photovoltaik-Firma zu gründen und sich selbstständig zu machen, muss kein Traum bleiben. Besonders in der heutigen Zeit, in der der Ruf nach alternativen Stromquellen immer lauter wird, lohnt es sich, ein Photovoltaik-Unternehmen zu gründen. Dennoch gibt es einige Hürden, die Ihnen auf diesem Weg begegnen. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, worauf Sie achten müssen und geben Ihnen Tipps, um Ihre PV-Firma zu gründen.
Photovoltaik-Firma gründen: Vorüberlegungen
Bevor Sie sich selbstständig machen und mit Photovoltaik starten, gilt es, einige Voraussetzungen zu beachten. So gibt es vor allem spezielle Aus- und Weiterbildungen, die für Ihr erfolgreiches PV-Unternehmen wichtig sind.
Außerdem sollten Sie sich – wenn nicht schon geschehen – mit der Photovoltaik-Branche bekannt machen. Es gibt viele verschiedene Bereiche, in denen Sie hier arbeiten können.
- Wollen Sie viele Photovoltaik-Anlagen aufstellen und vom Verkauf des Stroms leben?
- Wollen Sie als Handwerker Anlagen anschließen, warten und auch planen?
- Sind handwerkliche Tätigkeiten nichts, was Sie sich vorstellen können, gibt es auch die Möglichkeit, sich im Vertrieb von Solaranlagen selbstständig zu machen und mit Subunternehmen bzw. Selbstständigen zusammen zu arbeiten, die den handwerklichen Teil übernehmen.
- Spezialisieren Sie sich auf den Verkauf von Photovoltaik-Zubehör?
Außerdem können Sie sich auf verschiedene Zielgruppen fokussieren: von Privatpersonen über öffentliche Institutionen bis hin zu Gewerbekunden. Die Kunden sind genauso vielfältig wie die Arbeitsmöglichkeiten in der PV-Branche.
Sie sehen also: Es gibt viele Wege, um eine eigene Photovoltaik-Firma zu gründen. In diesem Text spezialisieren wir uns eher auf eine Photovoltaik-Montage-Firma und zeigen Ihnen, was Sie beim Gründen beachten müssen.
Schritt 1: Aus- und Weiterbildungen, um eine PV-Firma zu gründen
Jede Person darf in Deutschland eine Photovoltaik-Anlage planen, kaufen und auf dem Dach (oder dem Balkon) montieren. Der Clou ist jedoch, dass nur ein Fachmann diese Anlage auch anschließen darf. Hier kommen Sie ins Spiel: Wollen Sie eine Photovoltaik-Montage-Firma gründen, können Sie nicht nur den Anschluss übernehmen, sondern auch die Wartung. Wenn Sie gern Kunden beraten, können Sie natürlich auch den Teil davor übernehmen und die Planung abnehmen.
Um sich aber in der Photovoltaik-Branche selbstständig zu machen, kommt es stark darauf an, welche Aus- bzw. Weiterbildung Sie abgeschlossen haben. Um eine Photovoltaik-Firma zu gründen und eigene Anlagen zu betreuen, müssen Sie Fachwissen sammeln. Dies zählt zu den wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche PV-Firma.
Haben Sie eine Ausbildung zum Elektriker abgeschlossen, ist das schon ein guter Start. Jedoch braucht es noch mehr Wissen in Themen wie Anlagenberechnung (z.B. auf Hausdächern), Baugefährdung, Mitverantwortung bei den Anlagen zum Beispiel bei Mängeln, Normen und Regelungen beim Errichten und Prüfen von PV-Anlagen sowie Kenntnisse rund um Energieversorger, EVU-Anträge und Co.
Um mehr Wissen über Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen zu erhalten, lohnt sich eine Weiterbildung. Diese nennt sich Fachkraft für Solartechnik, aber eine Weiterbildung zum Solaranlagenmonteur ist ebenfalls möglich. Diese Weiterbildungen sind ein guter Start, um eine erfolgreiche Photovoltaik-Firma zu gründen. Sie dauern zwischen einem und drei Jahre.
Auch, wenn Sie keine Ausbildung zum Elektriker abgeschlossen haben, können Sie diese Weiterbildungen in Betracht ziehen. Oftmals werden auch Quereinsteiger mit anderen Ausbildungen oder auch Menschen ohne Ausbildung und mindestens einem Hauptschulabschluss angenommen. Bessere Chancen haben Personen mit einer Ausbildung, die dem Solarteur ähnlich ist: z.B. Tischler, Metallbauer, Elektrotechniker oder -installateure, Glaser oder aber Heizungsbauer.
Die Ausbildung beinhaltet nicht nur technisches Verständnis, Sie werden auch im Umgang mit dem Kunden und in der Beratung geschult. Vertriebliches Geschick ist besonders zu Beginn essenziell, wenn Sie eine PV-Firma gründen wollen. Immerhin müssen Sie Kunden von Ihrer Dienstleistung überzeugen können.
Schritt 2: Finanzierung, Anmeldungen und Dokumente
Bevor Sie sich als Solarteur selbstständig machen, braucht es noch mehr Vorüberlegungen. Am besten schreiben Sie einen Businessplan. Wenn Sie über eine Förderung oder einen Kredit bei der Bank nachdenken, ist er sogar Pflicht. Sie sollten ihn aber auch unabhängig davon aufsetzen. Er hilft nicht nur dabei, eine Photovoltaik-Firma zu gründen und sich selbstständig zu machen, sondern auch wichtige Fragen für sich selbst zu klären. Mit einem Businessplan können Sie leichter planen und die Umsetzung geht schneller. Zudem können Sie erste Berechnungen anstellen, wie viel Geld Sie für den Start Ihres Unternehmens benötigen.
Der Businessplan
Diese Informationen sollte ein Businessplan enthalten, damit Sie sich erfolgreich in der Photovoltaik-Branche selbstständig machen können:
- Marktbedingungen: Wie stark ist der Wettbewerb in Ihrer Nähe? Welche Unternehmen haben die gleiche Business-Idee?
- Zielgruppe: Wer wird Ihre Dienstleistungen nutzen? Wie hoch ist die Nachfrage in Ihrer Region nach diesem Service? Wie stark ist die Kaufkraft in Ihrer Region?
- Unternehmensbeschreibung: Was genau ist Ihre Idee? Wie wollen Sie diese umsetzen? Welche Dienstleistungen bieten Sie an? Welche Prozesse benötigen Sie dafür? Zu Ihrem Unternehmen gehören aber auch Sie als Gründer. Welche Erfahrungen haben Sie in diesem Bereich gemacht? Woher kam die Idee, beispielsweise eine Photovoltaik-Montage-Firma zu gründen? Erwähnen Sie auch Zertifikate und spezielle Projekte, an denen Sie mitgewirkt haben.
- Werbung und Vertrieb: Auf welchen Wegen möchten Sie Ihre Dienstleistung anpreisen? Wie findet die Zielgruppe Ihre Dienstleistung bzw. Ihre Firma? Welche Art von Verkaufsförderung planen Sie zu nutzen? Es kann hier bereits hilfreich sein, sich mit den Preisen für spezielle Werbemittel auseinander zu setzen.
- Finanzplan: Hiermit sollten Sie sich besonders detailliert beschäftigen, wenn Sie eine Photovoltaik-Firma gründen wollen. Der Finanzplan ist das Herzstück Ihres Businessplans und kann im Zweifelsfall sogar aufzeigen, wie liquide Ihr erstes Jahr wird.
Im Finanzplan müssen Sie alle Kosten und erwarteten Einnahmen tabellarisch aufschreiben und gegenrechnen. Wenn Sie eine PV-Firma gründen und sich selbstständig machen wollen, ist das unerlässlich. Denken Sie an alle Kosten, die anfallen könnten, wie beispielsweise die Miete für ein Büro, Gehälter oder Kosten für Subunternehmer, Werbung, Nebenkosten für das Büro oder Arbeitszimmer etc.
Wollen Sie eine Photovoltaik-Montage-Firma gründen, ist es natürlich auch wichtig, an die Einkaufsprozesse zu denken. Diese sollten Sie auch unbedingt im Businessplan mitdenken. Bereits bei der Gründung müssen Sie den Einkauf der Verbrauchsmaterialien gut planen und vor allem zuverlässige Lieferanten auswählen. Überlegen Sie sich genau, wie der Prozess in Ihrem Unternehmen aussehen soll. Wie kaufen Sie Materialien ein? Wie kommen Sie zu Ihnen und wo notieren Sie, welche Materialien für welche Baustelle geplant und dann auch tatsächlich verbraucht werden? Halten Sie Preise, Verfügbarkeit, Qualität und auch Zuverlässigkeit der Lieferantenbeziehungen ständig im Blick.
Eine PV-Software wie die Lösungen, die auf der Low-Code-Plattform Ninox basieren, unterstützen Sie dabei. Die Software kann Ihre Lagerstände von allein planen, indem Sie ihr sagen, welche Materialien verbraucht werden. Sie können auch Erinnerungen erhalten, wenn bestimmte Materialien nachbestellt werden müssen.
Die Anmeldung des Gewerbes
Um sich letztendlich als Solarteur selbstständig zu machen und eine Photovoltaik-Firma zu gründen, müssen einige Anmeldungen getätigt werden:
- Gewerbeamt: Sie müssen Ihr neues Unternehmen (oder auch ein übernommenes) beim Gewerbeamt anmelden.
- Finanzamt: Sie brauchen eine Steuernummer. Diese erhalten Sie beim Finanzamt. Nach der Meldung beim Gewerbeamt kommt das Finanzamt automatisch mit einem Fragebogen auf Sie zu.
- Handelsregister: Hier müssen Sie sich nur dann anmelden, wenn Sie sich für eine UG, GmbH oder e.K. entscheiden. Kleingewerbe beispielsweise müssen hier nicht eingetragen werden.
- Unfallversicherung: Nachdem Sie Ihre Photovoltaik-Firma gegründet haben, müssen Sie sich um eine Unfallversicherung kümmern. In der Regel ist die zuständige Berufsgenossenschaft die BG Bau.
- Handwerkskammer: Wollen Sie eine Photovoltaik-Montage-Firma gründen und sich als Handwerker selbstständig machen, müssen Sie sich hier eintragen. Das Gewerbeamt sendet automatisch eine Kopie Ihrer Unternehmensanmeldung an die Handwerkskammer.
- IHK: Eine Mitgliedschaft in der IHK (Industrie- und Handelskammer) ist notwendig, wenn Sie Gewerbesteuer zahlen müssen. Sie werden automatisch Mitglied der IHK. Diese wird von den Amtsgerichten, Gewerbeämtern und Finanzämtern über Ihr neues Unternehmen informiert.
3 Tipps, um sich in der Photovoltaik-Branche selbstständig zu machen
Um sich selbstständig zu machen und mit Photovoltaik wirklich Geld zu verdienen, brauchen Sie einige Anmeldungen, Dokumente und vor allem Zeit und Geduld. Mit unseren drei Tipps wollen wir Ihnen zu einem besseren Start verhelfen.
Tipp 1: Setzen Sie von Anfang an auf Marketing
Verkaufsförderung kann Ihnen auch helfen, wenn Sie bereits erste Aufträge haben. Marketing kann auf Dauer kostspielig sein, aber eine eigene Marke aufzubauen, ist der erste Schritt zu einem langfristigen Nachschub an Kunden.
Wollen Sie also eine Photovoltaik-Firma gründen, denken Sie an Marketing und Vertrieb. Es gibt bereits viele kostenlose Arten von Werbung, die Sie nutzen können. Je nach Dienstleistungen, die Sie anbieten, kann das eine Facebook-Seite oder eine Facebook-Gruppe sein. Aber auch ein Formular auf Ihrer Website ist bestens dafür geeignet, um Anfragen von potenziellen Kunden zu erhalten.
Denken Sie auch unbedingt an die Google-Unternehmensseite. Das ist der Kasten rechts in der Google-Suche, wenn eine Person Ihr Unternehmen bei Google sucht. Hier können Sie nicht nur eine Telefonnummer und Öffnungszeiten hinterlegen, sondern auch kostenlos Updates zu Ihrer Firma veröffentlichen. Zudem sehen Sie hilfreiche Analysen zu Ihrer Zielgruppe.
Tipp 2: Mit Förderungen zu einem besseren Start
Machen Sie sich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbstständig, kann es Förderungen vom Arbeitsamt geben. Aber auch je nach Region, in der Sie leben, gibt es Förderungen für Neugründer.
Kennen Sie schon den Gründungszuschuss? Das ist eine staatliche Fördermaßnahme für Existenzgründer. Aber auch die KfW vergibt Förderungen, die Sie beantragen müssen. Hierfür benötigen Sie oft einen Businessplan. Dieser hilft jedoch erheblich dabei, eine eigene Photovoltaik-Firma zu gründen.
Hier werden Sie nicht mit Geld, sondern mit Erfahrung gefördert: Denken Sie auch über einen Beitritt zu einem Bundesverband nach. Die Mitgliedschaft ist freiwillig. Viele Bundesverbände unterstützen jedoch mit eigenen Messen oder Karriereportalen, um Ihre offenen Stellen publik zu machen oder Ihre Unternehmensmarke zu stärken.
Tipp 3: Von Anfang an die richtige Software nutzen
Oft denken Selbstständige erst zu spät an die richtige Software, aber sie ist von Anfang an wichtig. Der erste Impuls von Gründern ist es, Excel-Tabellen anzulegen und damit alle Probleme zu lösen. Wächst Ihre Firma jedoch, verwandeln sich die Tabellen schnell in ein Chaos. Nutzen Sie daher von Anfang an eine Software, die mit Ihrem Auftragsvolumen mitwächst und sparen Sie schon nach der Gründung Kosten und Zeit. Zudem kann die richtige Software-Lösung dabei helfen, all Ihre Prozesse effizienter zu gestalten, sodass Ihnen mehr Zeit für den Aufbau Ihrer eigenen Firma zur Verfügung steht.
Ninox ist eine Low-Code-Plattform, auf deren Basis Experten aus der PV-Branche einige herausragende Software-Lösungen gebaut haben. Der entscheidende Vorteil: Dank Low-Code können Sie mit wenig Aufwand und IT-Kenntnissen die Software jederzeit auf Ihre Bedürfnisse anpassen. Wollen Sie beispielsweise später Mitarbeiter einstellen und benötigen eine Zeiterfassung, ist diese schnell und einfach in Ninox implementiert. Mehr Informationen dazu finden Sie auf unserer Info-Seite zum Thema „PV-Software“ auf unserer Website.