HR-Trends 2024: So setzen Sie sie in der Praxis um

Diese 10 HR-Trends kommen 2024 auf Sie zu

Irgendwo zwischen KI und mehr Menschlichkeit setzt das Personalmanagement auf Trends, die nicht nur das Unternehmen, sondern jeden Einzelnen weiter voranbringen. Werfen wir nun einen genaueren Blick auf die zehn aktuellen HR-Trends, die das Jahr 2024 prägen werden und wie Unternehmen diesen Herausforderungen begegnen können.

Trend Nr. 1: KI und Automatisierung im Personalwesen: Effiziente Prozesse durch Technologie

HR-Prozesse müssen immer effizienter werden. Genau deshalb stehen 2024 im Personalwesen zunehmend KI und Automatisierung im Fokus. Künstliche Intelligenz unterstützt HR-Teams dabei, geeignete Kandidaten auszuwählen, indem sie Bewerbungen effizient filtert und passende Profile identifiziert. Darüber hinaus haben sich Chatbots als wertvolle Ressource im Bewerbungsprozess etabliert, indem sie Fragen von Bewerbern beantworten und den Informationsaustausch erleichtern.  

Doch nicht nur im Recruiting, auch im Onboarding-Prozess spielen Automatisierungsfunktionen eine bedeutende Rolle. Sie sorgen für einen reibungslosen Ablauf und vereinfachen die Integration neuer Mitarbeiter um ein Vielfaches. In Deutschland gehören Gehaltsabrechnungen, Vergütungsprogramme und Zeiterfassung zu den am häufigsten digitalisierten Prozessen.  

Ein wichtiger Schritt, bevor Unternehmen KI einführen, ist jedoch die vollständige Digitalisierung aller Prozesse. Nur so ist eine solide Grundlage geboten, auf der HR-Abteilungen die Potenziale von KI und Automatisierung voll ausschöpfen und zugleich ihre Arbeitsabläufe optimieren können.

Trend Nr. 2: Employee Wellbeing: Gesundheit und Zufriedenheit am Arbeitsplatz fördern

Gesunde Mitarbeiter – körperlich wie mental – sind produktiver. Dass eine gesunde Work-Life-Balance erstrebenswert ist, steht nicht erst seit 2024 in den HR-Trends ganz oben. In den vergangenen Jahren ging es jedoch vor allem darum, den eigenen Mitarbeitern Annehmlichkeiten wie Remote Work oder Workation zu ermöglichen. Employee Wellbeing geht einen Schritt weiter und gewinnt 2024 als Trend im HR zunehmend an Bedeutung.‍

Im Kern geht es bei Employee Wellbeing darum, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiter fördert und ihre Leistungsfähigkeit steigert. Dazu müssen Unternehmen gezielte Maßnahmen ergreifen, die das Wohlbefinden der Belegschaft ganzheitlich unterstützen. Ein wichtiger Aspekt von Employee Wellbeing ist das Konzept des New Work, das darauf abzielt, Arbeitsstrukturen und -praktiken zu modernisieren und an die Bedürfnisse der heutigen Arbeitswelt anzupassen.

Über diese möglichen Maßnahmen sollten Sie nachdenken:

• Implementieren Sie regelmäßige Fitnesskurse, Yoga- oder Meditationssitzungen am Arbeitsplatz sowie Workshops zur Stressbewältigung.

• Stellen Sie professionelle Beratungsdienste, Mitarbeiterassistenzprogramme und einen offenen Dialog für Ihre Mitarbeiter bereit, um sie bei persönlichen oder beruflichen Herausforderungen zu unterstützen.

• Statten Sie die Arbeitsplätze mit ergonomischen Büromöbeln, wie beispielsweise einem höhenverstellbaren Tisch, aus. Geben Sie Ihren Mitarbeitern auch die Möglichkeit, diese Büromöbel fürs Homeoffice anzufordern.  

Trend Nr. 3: Diversity und Inklusionsmanagement: Vielfalt als strategischen Vorteil nutzen

In einer zunehmend globalisierten Welt ist die Förderung von Diversität, Gleichstellung und Inklusion nicht nur ein ethisches Gebot, sondern auch ein strategischer Vorteil für Unternehmen. Eine vielfältige Belegschaft spiegelt die Vielschichtigkeit der modernen Gesellschaft wider und fördert eine Atmosphäre, in der verschiedene Perspektiven und Ideen zusammenkommen, um innovative Lösungen zu entwickeln.  

Von Unternehmen, die das Diversity- und Inklusionsmanagement (kurz: D&I) ernsthaft integrieren, profitieren nicht nur ihre Mitarbeitenden, sondern auch ihre Kunden und Partner.  

Mit gutem Beispiel geht das Unternehmen Salesforce voran. Der Technologiekonzern hat eine Vielzahl von Initiativen zur Förderung von D&I umgesetzt, insbesondere spezieller Programme zur Rekrutierung von Talenten aus unterrepräsentierten Gruppen und Schulungen zur Sensibilisierung für Diversität.

Trend Nr. 4: Internationales Recruiting: Globale Talente ansprechen und gewinnen

Eine globale Arbeitswelt erfordert von Unternehmen ein internationales Recruiting, das über nationale Grenzen hinausgeht. Um Talente aus verschiedenen Ländern und Kulturen anzuziehen, sollten Unternehmen gezielt internationale Talentmärkte ansprechen. Dies kann durch die Nutzung von spezialisierten Jobportalen, Social-Media-Plattformen und professionellen Netzwerken erfolgen.  

Zudem ist es wichtig, flexible Arbeitsbedingungen anzubieten, die es Fachkräften ermöglichen, auch aus der Ferne für Ihr Unternehmen zu arbeiten. Virtuelle Bewerbungs- und Interviewprozesse sind dabei entscheidend und gehören deshalb zu den wichtigsten HR-Trends 2024, um den internationalen Recruiting-Prozess effizient zu gestalten und potenzielle Kandidaten unabhängig von ihrem Standort zu erreichen.  

Beziehen Sie auch Mitarbeiter mit interkulturellen Kompetenzen in den Recruiting-Prozess ein, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse und Erwartungen internationaler Kandidaten angemessen berücksichtigt werden.

Trend Nr. 5: HR Analytics: Datenbasierte Entscheidungen für eine effektive Personalstrategie

Der Einsatz von HR Analytics revolutioniert die Personalabteilungen und ermöglicht datenbasierte Entscheidungen. Um HR Analytics effektiv umzusetzen, ist es wichtig, eine solide Dateninfrastruktur aufzubauen. In einer Datenbank sammeln und analysieren Sie relevante Mitarbeiterdaten an einem zentralen Ort.  

Wichtige Daten sind Leistung, Engagement, Fluktuation und Entwicklungspotenzial der Mitarbeiter. Unternehmen sollten auch in die Schulung ihres Personals investieren, um sicherzustellen, dass sie über die erforderlichen analytischen Fähigkeiten verfügen, um die gewonnenen Erkenntnisse effektiv zu nutzen.  

Außerdem sollten Personalverantwortliche enge Partnerschaften mit anderen Abteilungen wie IT und Datenanalyse eingehen, um sicherzustellen, dass HR Analytics in die gesamte Geschäftsstrategie integriert ist und einen Mehrwert für das Unternehmen schafft.  

Trend Nr. 6: Altersfreundliche Arbeitskultur: Die Potenziale älterer Mitarbeiter nutzen

Der demografische Wandel ist nicht mehr aufzuhalten. In einer Gesellschaft, in der die Belegschaft immer älter wird, ist eine altersfreundliche Arbeitskultur von entscheidender Bedeutung. Unternehmen sollten ihre Arbeitsbedingungen an die Bedürfnisse älterer Mitarbeiter anpassen, indem sie flexible Arbeitsmodelle einführen, die es älteren Mitarbeitern ermöglichen, ihre Arbeitszeit und -intensität anzupassen.  

Implementieren Sie beispielsweise Programme zur Förderung von lebenslangem Lernen und beruflicher Weiterentwicklung, um älteren Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse auf dem neuesten Stand zu halten.  

Sie können auch von der Erfahrung älterer Mitarbeiter profitieren, indem sie Mentoring-Programme einführen, die den Wissenstransfer zwischen den Generationen fördern und die Entwicklung von Mitarbeitern unterstützen.

Trend Nr. 7: Blended Workforce: Flexible Arbeitsmodelle für die moderne Arbeitswelt

Blended Workforce ist ein modernes Arbeitsmodell, das verschiedene Arten von Arbeitskräften wie festangestellte Mitarbeiter, Freelancer und externe Berater kombiniert – und gehört deshalb zu unseren HR-Trends 2024. Unternehmen setzen dieses Modell ein, um flexibel auf die Anforderungen des Marktes zu reagieren und gleichzeitig von einer vielfältigen Expertise zu profitieren.  

Um die Blended Workforce erfolgreich umzusetzen, sollten Sie klare Richtlinien und Prozesse für die Zusammenarbeit und Integration verschiedener Arbeitsmodelle entwickeln.  

Technologische Lösungen spielen dabei eine wichtige Rolle, um eine nahtlose Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen internen und externen Mitarbeitern zu gewährleisten.

Trend Nr. 8: Human Sustainability: Menschlichkeit in den Fokus stellen

Der „2024 Global Human Capital Trends” Report von Deloitte zeigt auf, wie eine Synergie von Unternehmensergebnissen und menschlichen Vorteilen zum Erfolg beitragen kann. Im Zentrum dieser Entwicklung steht die Human Sustainability, bei der das Wohlbefinden der Mitarbeiter zum neuen Unternehmensziel wird.  

Das bedeutet, dass Unternehmen sich nicht mehr ausschließlich auf Geschäftsergebnisse konzentrieren, die möglicherweise auf Kosten der Mitarbeiter gehen, sondern vielmehr eine ausgewogene Balance zwischen Unternehmenserfolg und dem Wohlergehen ihrer Belegschaft anstreben.  

Die Daten aus den Human Capital Trends 2024 verdeutlichen, dass Unternehmen vermehrt darauf setzen, die menschlichen Fähigkeiten zu stärken und den Wert der menschlichen Interaktion in den Fokus zu rücken.

Trend Nr. 9: Employer Experience: Mitarbeiter ans Unternehmen binden

Talente zu binden, wird 2024 ebenso wichtig sein, wie geeignete Mitarbeiter zu rekrutieren. Die Employer Experience gewinnt zunehmend an Bedeutung. Unternehmen müssen verstärkt darauf achten, die gesamte Mitarbeiterreise von der Bewerbung bis zur Trennung positiv zu gestalten.  

Indem sie eine positive Bewerbererfahrung bieten, eine effektive Einarbeitung sicherstellen und kontinuierliches Feedback sowie Entwicklungsmöglichkeiten bieten, stärken sie ihre Arbeitgebermarke und binden langfristig talentierte Mitarbeiter an sich.  

Eine unterstützende Trennungskultur rundet die Mitarbeiterreise ab und trägt dazu bei, die Motivation und Zufriedenheit Ihrer Angestellten zu steigern.

Trend Nr. 10: Virtual Reality im Personalwesen: Neue Wege für Schulungen und Teambuilding

Die rasante Entwicklung von Virtual Reality eröffnet im Jahr 2024 neue Trends im Personalwesen. Unternehmen erkennen zunehmend das Potenzial von VR-Technologien, um Schulungen, Teambuilding und Mitarbeiterentwicklung auf innovative Weise zu gestalten.  

VR-Schulungen ermöglichen es Mitarbeitern, komplexe Arbeitsabläufe in einer virtuellen Umgebung zu erleben und zu üben. Das führt zu einer effektiveren und interaktiveren Lernerfahrung. VR-gestützte Teambuilding-Aktivitäten ermöglichen außerdem verteilten oder remote arbeitenden Teams, sich virtuell zu treffen und gemeinsame Herausforderungen zu meistern.  

Durch den Einsatz von VR im Personalwesen können Sie nicht nur die Effizienz Ihrer Schulungsprogramme steigern, sondern auch die Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit verbessern.