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CRM-System erfolgreich einführen: Tipps und Checkliste

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Inhaltsverzeichnis

Eine Software zur Kundenverwaltung kann Ihr Unternehmen und besonders Ihre Prozesse effizienter gestalten. Doch die Einführung eines CRM-Systems kann eine wahre Herausforderung sein.

Wir verraten Ihnen in diesem Blogartikel, worauf Sie achten sollten, wenn Sie ein CRM-System im Unternehmen einführen wollen. Mithilfe unserer praktischen Checkliste gelingt die Einführung der neuen Software garantiert.

Vor der Einführung: Was ist ein CRM und was kann es?

CRM steht für Customer Relationship Management, auf Deutsch: Kundenbeziehungsverwaltung. Die drei Buchstaben beschreiben gleich mehrere Dinge auf einmal:

  • Oft wird zur Software, mit der die Kunden verwaltet werden, CRM gesagt.
  • Damit kann aber auch die Strategie gemeint sein, mit der Sie die Beziehung zu potenziellen und bestehenden Kontakten dokumentieren und verbessern.
  • Das CRM kann aber auch einen Prozess meinen: von der ersten Kontaktaufnahme bis hin zur Pflege der Kontakte.

Um ein CRM erfolgreich einführen zu können, müssen Sie sich Gedanken über die Vorteile, die Herausforderungen und natürlich die Auswahl der passenden Software machen.  

Eine solche Software hat viele Vorteile, die nicht nur für große Unternehmen, sondern auch Kleinunternehmen können von einer CRM-Software profitieren. In erster Linie verbessert ein solche Software die Kundenkommunikation und schafft einen Überblick über alle Schritte, die in diesem Zusammenhang entstehen.

Mann im Büro hält Einführung, während er ein CRM System auf dem Laptop telefonisch bespricht.
Die Einführung eines CRM-Systems optimiert Ihre Vertriebsabteilung.

Ihre Mitarbeiter im Team wissen zu jeder Zeit, welchem Kunden welches Angebot geschickt wurde, was Ihr Vertrieb mit dem Kontakt besprochen hat und welche Fragen dieser Kunde an Ihr Support-Team geschickt hat. Das sind natürlich nur wenige Beispiele.  

Wenn Sie über die Einführung eines CRM-Systems nachdenken, ist das ein erster Schritt in die Effizienz. Zudem unterstützt ein solches Tool Ihr Unternehmen dabei, Prozesse erfolgreich zu digitalisieren.

CRM-Einführung im Unternehmen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Einführung von CRM-Systemen kann allgemein in 5 Schritte geteilt werden:

  1. Planungsphase: Sie definieren Ziele und stellen Vorüberlegungen an. Vor der CRM-Einführung sollten Sie außerdem einen Projektplan erstellen.
  1. Auswahlphase: Sie wählen den passenden Anbieter aus bzw. entwickeln Ihr CRM-System selbst.
  1. Implementierungsphase: Sie führen das CRM in Ihr Unternehmen ein, indem Sie alle Daten migrieren, das System auf Ihre Bedürfnisse anpassen und es in bestehende Prozesse integrieren.
  1. Schulungs- bzw. Nutzungsphase: Sie schulen Ihre Mitarbeiter und nutzen das CRM aktiv.  
  1. Bewertungsphase: Sie bewerten Ihre Erfahrungen mit dem CRM, holen sich Feedback vom Team ein und optimieren die Prozesse immer weiter.

Wenn Sie eine CRM-Software einführen, sollten Ihnen bewusst sein, dass es kein abgeschlossener Vorgang ist. Wenn sich die Prozesse im Unternehmen verändern, muss sich auch zwangsläufig das CRM-System ändern und mit den Bedürfnissen wachsen.

Team bei einer Besprechung im hellen Büro, wobei eine Einführung in ein CRM System auf dem Laptop gezeigt wird.
Die Einführung von einem CRM-System hilft jeder Abteilung und jedem Mitarbeiter, effizienter zu arbeiten.

Schritt 1: Die Planungsphase

Jedes Unternehmen ist anders. Statt sich nach Ihrer Software richten, sollte sich Ihr CRM an Sie anpassen. Dementsprechend ist es auch wichtig, sich vorher zu überlegen, was Sie genau brauchen. Bevor Sie das CRM-System einführen, sollten Sie sich also Gedanken machen, was Sie eigentlich brauchen.  

  • Welche Prozesse soll Ihr CRM abbilden? So vielfältig wie die Unternehmenslandschaft ist auch die Software-Auswahl. Schreiben Sie sich am besten die Prozesse auf, die Ihnen das CRM abnehmen soll. Haben Sie beispielsweise ein Formular auf Ihrer Website, das potenzielle Kunden für die Kontaktaufnahme nutzen können und wollen jetzt, dass die Angaben automatisiert in Ihr CRM einfließt? Wollen Sie ein System, mit dem Sie auch digital Rechnungen schreiben können?
  • Wann und wo wollen Sie Ihr CRM nutzen? Es gibt CRM-Software, die nicht nur auf dem Desktop nutzbar ist, sondern auch per App. So können Sie alle Daten bequem mit auf die Baustelle nehmen. Sind Sie regelmäßig in Orten unterwegs, wo Sie nicht auf das Internet zugreifen können, lohnt es sich auch hier, nach einem System zu suchen, dass offline verfügbar ist.
  • Haben Sie noch andere Programme, die Sie bereits nutzen? Ist das der Fall, muss sich Ihr CRM unbedingt in das bestehende System integrieren lassen können. Bevor Sie also mit der Einführung beginnen, sollten Sie checken, ob Integrationen möglich bzw. Schnittstellen verfügbar sind. Eine Alternative dazu wäre, dass Sie auf eine Komplettlösung umsteigen und damit die restlichen Tools reduzieren.
  • Was ist Ihnen noch wichtig? Listen Sie alle Funktionen auf, die Ihnen besonders wichtig sind, bevor Sie Ihr CRM-System einführen: Wie viel Wert legen Sie auf einen schnellen Support, falls es Probleme geben sollte? Wollen Sie regelmäßig E-Mails an Ihre Kunden verschicken, zum Beispiel, wenn Sie Rabattaktionen geplant haben? Befinden Sie sich noch im Wachstum, weshalb Ihr CRM auch skalierbar sein muss?  

Sie müssen kein fertiges CRM-System kaufen – wenn Sie spezielle Prozesse haben wollen, lohnt es sich eventuell, ein CRM selbst zu erstellen. Eine fertige Lösung, die sich nicht auf Ihre Bedürfnisse anpassen lässt, kann dazu führen, dass Sie ineffizient arbeiten und irgendwann Umgehungslösungen schaffen müssen, um bestimmte Funktionen für Ihr Unternehmen nutzen zu können.

Geschäftsfrau führt CRM System, vor Kollegen anhand einer Präsentation auf Whiteboard, im Büro ein.
Wenn Sie ein CRM-System einführen wollen, müssen Sie gemeinsam alle bisherigen Prozesse analysieren und eventuell auch überarbeiten.

Weshalb Sie keine Kompromisse bei Ihrem CRM eingehen sollten, lesen Sie an anderer Stelle. Nur hier so viel: Sie haben mehr Auswahl als zwischen dem Kauf einer starren Standard-Lösung und der Entwicklung eines eigenen CRM.  

Bevor Sie eine CRM-Software einführen, sollten Sie sich auch unbedingt über Low-Code-Plattformen wie Ninox informieren. Mit Ninox CRM haben Sie beispielsweise eine vorgefertigte Lösung, die sich allerdings speziell auf Ihre Bedürfnisse anpassen lässt.

Aber denken Sie auch an Ihre Kunden. Wie kontaktieren Sie potenzielle Kunden? Wer ist Ihre Zielgruppe? Welche Probleme, Fragen und Anregungen haben Ihre Kontakte? Wie geht es nach der Kontaktaufnahme weiter? Das nennt man Customer Journey und beschreibt die “Reise”, die Kontakte machen, um Ihr Produkt zu kaufen bzw. Ihren Dienst zu nutzen.  

Aufgrund mangelnder Kommunikation über alle Abteilungen hinweg, können Sie Zeit und Geld verlieren. Ein CRM-System einzuführen, lohnt sich hier besonders, da alle Mitarbeiter auf eine zentralisierte Datenbank zugreifen und immer up-to-date sind. Die Frage ist jedoch auch: Wer soll welche Daten sehen können? Legen Sie schon erste Rollen fest.

CRM-Einführung: Projektplan nicht vergessen!

Für die CRM-Einführung sollten Sie auch einen Projektplan anlegen, um eine Übersicht über alle Aufgaben zu erhalten. Er lässt sich folgendermaßen gliedern:

  1. Projektstrukturplan: Gliedern Sie alle Aufgaben, die zu erledigen sind, in Teilprojekte und Arbeitspakete. Hier listen Sie auf, was wann zu tun ist. Aufgaben sind z.B. die Daten in das System einzupflegen, das Tool in das bestehende System zu integrieren, Mitarbeiter zu schulen und eine Wissensdatenbank mit hilfreichen Tipps für Ihr Team anzulegen.  
  1. Projektablaufplan: Um das CRM erfolgreich einführen zu können, sollten Sie jetzt zusätzlich planen, wann etwas zu erledigen ist. Setzen Sie einen Anfangs- und einen Endtermin. Wichtig ist hier, Abhängigkeiten zu beachten: Aufgabe 1 kann erst von Mitarbeiter A abgeschlossen werden, wenn Mitarbeiter B Aufgabe 2 abgeschlossen hat. Berücksichtigen Sie diese Abhängigkeiten auch im Zeitplan.
  1. Kostenplan: Für eine erfolgreiche CRM-Einführung im Unternehmen müssen Sie unbedingt Kosten einschätzen und kontrollieren. Hierzu zählen nicht nur die Kosten für die Software bzw. die Entwicklung einer Plattform, sondern auch eventuelle Gebühren für Schulungen. Und natürlich kostet auch die Zeit Ihrer Mitarbeiter, die sie mit dem Einlernen oder der Datenübertragung verbringen. Sind beispielsweise alle Mitarbeiter in einer Abteilung einen Tag auf der Schulung, können sie in der Zeit nichts anderes erledigen, was Ihrem Unternehmen eben auch Geld kostet. Es gibt Software-Anbieter, die noch weitere Kosten für die CRM-Einführung verlangen, Gebühren für das Onboarding beispielsweise. Informieren Sie sich hier rechtzeitig, was zusätzlich auf Sie zukommt.
  1. Ressourcenplan: Was benötigen Sie für die Einführung von Ihrem CRM-System? Welche Mitarbeiter, Werkzeuge und Materialien werden gebraucht? Wichtig ist hier auch über Priorisierung zu sprechen. Haben Ihre Mitarbeiter andere wichtige Projekte und Aufgaben, müssen Sie diese dafür liegen lassen.

Denken Sie auch daran, Ihre Mitarbeiter mit ins Boot zu nehmen, bevor Sie das CRM einführen. Fragen Sie Ihr Team, was sie benötigen, um effizienter arbeiten zu können. Das erhöht nicht nur die Wertschätzung und die Zufriedenheit, sondern auch die Effizienz bei der Nutzung. Immerhin sind sie es, die das CRM später größtenteils nutzen werden.

Schritt 2: Die Auswahlphase

Die Suche nach der richtigen CRM-Software ist schwer und langwierig. Lassen Sie sich davon nicht abschrecken und nehmen Sie sich die Zeit, alle Anbieter auf dem Markt kennenzulernen.  

Einige CRM-Software-Dienste bieten Testzeiträume oder Demos an, sodass Sie sich das Tool im Detail ansehen können, bevor Sie es einführen. Stellen Sie in den Demos ganz konkrete Fragen, wie Ihre internen Prozesse damit abgebildet werden können. Erwähnen Sie Ihre bestehenden Programme, fragen Sie, mit wie vielen Klicks, Informationen von Kunden abgerufen bzw. abgelegt werden können, ob es Rollen- und Nutzerrechte gibt usw.

Spätestens in dieser Phase der Einführung vom CRM-System sollten Sie klären, wer genau für das Projekt verantwortlich ist. Wer fällt Entscheidungen, wenn es um die Software geht? Definieren Sie alle Entscheider und Unterstützer - das hilft Ihnen, damit sich Personen auch für das Projekt verantwortlich fühlen.

Lächelnder Mitarbeiter mit Headset am Computer während der CRM Einführung im Unternehmen.
Ihre Mitarbeiter werden das CRM-System nutzen. Dementsprechend sollten sie auch Teil der Einführung im Unternehmen sein.

Legen Sie außerdem Grenzen fest. Natürlich möchten alle etwas zu sagen haben, wenn es darum geht, ein neues CRM einzuführen. Allerdings müssen Sie in puncto Transparenz auch Abstriche machen. Wer ist beteiligt bei der Implementierung, wer hilft bei der Auswahl der Prozesse und der Software? Welche Ziele stecken wir uns? Auch bei dieser Frage sind Grenzen wichtig, damit Sie sich nicht zu viel vornehmen.

Schritt 3: Die Implementierungsphase

Sie haben die Software ausgewählt und sind bereit, die CRM-Software einführen zu können. Herzlichen Glückwunsch! Hangeln Sie sich jetzt an Ihrem Projektplan entlang und definieren Sie einen Zeitplan, bis wann alles erledigt sein soll.  

Da Sie bereits aus dem Schritt davor Beteiligte festgelegt haben, weiß Ihr Team jetzt genau, was zu tun ist.

Sammeln Sie alle Daten in Form von Excel-Tabellen oder Exporten von einer früheren Software und lassen Sie diese in das CRM einfließen. Wichtig ist allerdings, dass Sie zuerst mit einem Testprojekt starten sollten. Bevor Sie nämlich alle Daten umziehen und später merken, dass Sie noch etwas an der Software anpassen müssen, sollten Sie ein Pilotprojekt benennen.

Wählen Sie einige Daten aus und spielen Sie Ihren Prozess mit dem Team durch. Gibt es noch Änderungswünsche oder Probleme? Nutzen Sie hier beispielsweise eine Low-Code-Lösung wie Ninox CRM können Sie Ihre Software ganz einfach auf Ihre Bedürfnisse anpassen.

Schritt 4: Die Nutzungsphase

Nachdem Sie den Prozess mit einem Pilotprojekt ausprobiert haben, können Sie das CRM-System nun im ganzen Team einführen. Seien Sie hier besonders sensibel. Mitarbeiter, die schon länger im Unternehmen sind, reagieren oftmals emotional auf Veränderungen. Machen Sie Ihrem Team klar, welche Vorteile das neue System für sie hat.

Geschäftsteam bei einer Besprechung zur Einführung eines CRM Systems im hellen Konferenzraum.
Die Einführung eines CRM-Systems ist der Start für die Digitalisierung und Zusammenarbeit im Unternehmen.

Denken Sie an Schulungen und Meetings, in denen Sie über die Einführung des CRM-Systems sprechen. Eine Wissensdatenbank mit kleinen Guide-Artikeln hilft Mitarbeitern dabei, Fragen nachzuschlagen. Seien Sie auch offen Feedback gegenüber. Wenn Ihre Mitarbeiter sich mit dem Prozess und dem CRM wohlfühlen, ist das schon die halbe Miete.

Schritt 5: Die Bewertungsphase

Notieren Sie Probleme und Herausforderungen und versuchen Sie sie zu lösen. Geht das nicht allein, müssen Sie den Support des Anbieters kontaktieren. Wir bei Ninox arbeiten mit zahlreichen Partnern, die Ihnen dabei helfen, die Software auf Ihre Prozesse anzupassen und sie in Ihr bestehendes System zu integrieren. Dementsprechend haben Sie hier immer eine Ansprechperson, die Ihnen jede Frage beantwortet.

CRM-Einführung leicht gemacht: Die Checkliste

Natürlich haben Sie diesen Artikel aufmerksam gelesen, aber für Eilige finden Sie nachfolgend eine Checkliste, mit der Sie Ihr CRM-System gut einführen können:

  • Alle Prozesse im Unternehmen im Ist-Zustand ansehen und notieren: Prozesse für Neukundengewinnung, Betreuung der Bestandskunden und Support der Bestandskunden
  • Prozess aus Kundensicht analysieren: Kann er noch optimiert werden?
  • Projektbeteiligte festlegen (für IT, für Prozesse, für Testing, für Entscheidungen usw.)
  • Feedback von Mitarbeitern einholen
  • Ziele, Zeitraum und Aufgaben vereinbaren
  • Anforderungen an das CRM-System definieren (Schnittstellen, mobile App etc.)
  • Testdaten in Software einpflegen und Pilotprojekt starten
  • Online-Nachschlagewerk für Mitarbeiter anlegen & Schulungen organisieren
  • Feedback-Prozess für Mitarbeiter zu Verbesserungsvorschlägen des CRM-Systems etablieren

Bauen Sie genau das, was Sie brauchen – nicht mehr und nicht weniger.